Kameradschaftsausflüge

Kameradschaftsausflüge

Kameradschaftsausflüge sind das A und O jeder Gemeinschaft. Neben dem Kennenlernen des Anderen festigen sie das Miteinander und das gegenseitige Vertrauen, gerade in einer Gemeinschaft wie die Feuerwehr. Auf dieser Seite stellen wir euch in loser Folge einige Erlebnisse von früher vor:

 

Besuch der GeSoLei - 15.08.1926

Die Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) vom 8. Mai bis 15. Oktober 1926 in Düsseldorf war mit 7,5 Millionen Besuchern und 400.000 m² die größte Messe der Weimarer Republik. Anlässlich des Provinzialfeuerwehrtages fuhren die Kameraden aus Rheindorf dorthin. Der Reisebericht ist dem alten Protokollbuch entnommen und mit historischen Fotos zum besseren Verständnis ergänzt.

Früh morgens um 8.18 Uhr fuhr die Feuerwehr mit der Kleinbahn nach Langenfeld, um gegen 9.00 Uhr mit dem Personenzug nach der großen Düsseldorfer Gesolei zu fahren.

 

In Langenfeld wurden für 22 Wehrleute Fahrkarten IV. Klasse gelöst und man fuhr, als wenn es so sein müßte, II. Klasse. 9.30 Uhr in Düsseldorf angelangt, schloß man sich den anderen Feuerwehren, die wegen des großen Feuerwehrtages von allen Herrenländer erschienen waren, an und es ging mit Musik zur Gesolei. Am Eingang der Gesolei angekommen betrat man mit den unterwegs gekauften Eintrittskarten das große Ausstellungsgelände. 

Hier teilte sich unsere Wehr in kleinere Gruppen, um alles genauer und besser sehen zu können. So waren wir mit einer kleinen Gruppe von ungefähr 7 – 8 Mann und besichtigten zuerst den Urmensch. Da nun der Schriftführer so neugierig war und nicht genug von diesem alten Menschen sehen konnte, war er im großen Menschenschwarm abhanden gekommen und er mußte ganz alleine herumtorkeln, bis er endlich nach langem Suchen den Kollegen Bach freundlich begrüßen konnte. Von diesem sollte er aber auch nicht die meiste Freude haben, denn dieser mußte mehrere Male für 15 Pfennig einen engen Raum besuchen um lästige Sachen abzulegen. Als wir beide so nach langem Besuchen und Durchgehen der einzelnen Gebäude ermüdet am sogenannten Alpendorf ankamen, bat mich mein Kollege mit ihm einzutreten, um uns in dem schönen Alpendorf etwas zu erholen und zu erfrischen.

Wir hatten uns dann gerade hingesetzt, als mein Kollege mich fragte: „Wo geht’s hier zum Hof?“. Er hatte sich schnell seiner 15 Pfennig erledigt und setzte sich wieder zu mir. Wir erlebten noch ein gemütliches Stündchen im Alpendorf und gaben uns dann Mühe, die anderen Kameraden der Wehr aufzusuchen, was uns auch nach kurzer Zeit glückte. Bei dieser Gelegenheit wurden einige Glas Bier zusammen getrunken und man wartete die Übung der Gesoleifeuerwehr ab.

Als man die Übung mit großem Erstaunen verfolgt hatte, tauschte man gegenseitige Erlebnisse aus und wir mußten uns langsam zum Sammeln fertig machen. Nach Besichtigung des großen Feuerwerks, was gegen 9.30 Uhr abgebrannt wurde, zogen wir wieder dem Bahnhof zu, um mit dem vorletzten Zuge und mit der letzten Kleinbahn nach Hause zu fahren.

Da die anderen Wehren III. und IV. Klasse fuhren, mußte die Rheindorfer Wehr wieder II. Klasse fahren. So waren wir dann glücklich des nachts gegen 1.00 Uhr wieder zu Hause und alle freuten sich sagen zu können: „Ich habe die große Gesolei gesehen!“. Fahrt, Eintritt und einige Glas Bier wurden von der Wehr vergütet.

gez. Fritz Neukirchen, Schriftführer

 

Bildhinweis: Die Fotos dienen lediglich der Visualisierung und sind aus versch. öffentlichen Archiven.